Campus Bolligenstrasse, Universitäre Psychiatrische Dienste (UPD), Bern, 1. Rang
Ausgangslage
Masterplan und Neubauprojekt
Um künftig die Anforderungen an eine zeitgemässe universitäre psychiatrische Klinik zu erfüllen, soll der Campus Bolligenstrasse in Etappen gestärkt werden. Zur Sicherstellung einer qualitätvollen Weiterentwicklung der wertevollen Gesamtanlage, wurde in einer ersten Wettbewerbsphase ein städtebauliches Gesamtkonzept entwickelt und daraus der Perimeter für die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) festgelegt, welche in der zweiten Phase zu projektieren war.
Städtebauliche Setzung
Die Allee ordnet als primäres Element die orthogonale Gesamtanlage, deren optisch hohe Durchlässigkeit arealprägend ist. Mit der vorgeschlagenen Setzung nimmt die KJP die nötige Distanz zum ”Siechenhaus-Ensemble” und markiert den Arealzugang ohne dessen Adresse zu werden. Den Ankommenden öffnet sich der Blick früh auf den Zentralbau und die Tiefe des Areales.
Neubauprojekt KJP: DREI HÄUSER – EIN ORT
Die neue KJP wird als Ensemble verstanden, in dem in erster Linie gewohnt wird. Die Die Aufteilung in zwei Wohntrakte und ein Kliniktrakt ermöglicht eine adäquate Adressbildung der einzelnen Stationen und bricht die vielfältigen Raumanforderungen auf eine überschaubare Körnung. Der durch die Freistellung der Baukörper entstehende ”Ort der Begegnung” bildet das Rückgrat und verbindet als halböffentliche Zone die Ankunft von der Allee mit dem parkseitigen Ausgang zu den Aussennutzungen und Schulweg. Die dichte Positionierung der Gebäude erzeugt schrankenlos eine erste Graduierung an Öffentlichkeit.
Offenes Setting - Wohngruppen
Die feine Abstufung von der Öffentlichkeit zu Intimität ist ein durchgängiges Thema, die Wohngruppen sind ebenfalls nach diesem Prinzip aufgebaut. Leitthema bei der Gestaltung ist das Bild der Wohngemeinschaft. Jeweils 3 und 4 Doppelzimmer werden um einen Gemeinschaftsbereich herum gruppiert. Der Wohn- und Essbereich wird als offene, grosszügige und kommunikative Zone gelesen, während der Rückzugsraum etwas ruhiger und zum Atrium orientiert wird.
Ausdruck
Kindgerechte Massstäblichkeit und ein zugewandtes Erscheinungsbild spielen eine ebenso zentrale Rolle, wie Themen der Nachhaltigkeit und Feingliedrigkeit. Dabei soll die äussere Erscheinung die konstruktive Grundidee des Holzbaus sowohl materiell, als auch strukturell abbilden: Die angewandte Systematik der Gliederung transformiert die umfangreichen Programmanforderungen und die Vorgaben an die grossen Raumhöhen auf einen kindgerechten Massstab.
Veranstalter / Auftraggeber
Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD)
Adresse
Bolligenstrasse 111, Bern
Auftragsart
Zweistufiger Studienauftrag im selektiven Verfahren – 1. Rang
Termine
2021 Stufe 1 Masterplan
2022 Stufe 2 Projektstudie
Projektumfang
SIA 416: GF 15'237 m2 / GV 64'757 m3
Zusammenarbeit
ARGE GWJ Architektur / Co.
Chavez Biedermann Landschaft
WAM Planer und Ingenieure
Matter + Ammann
Brücker Ingenieure
Play-Time