Entwicklung Campus Muristalden, 4. Rang
Ausgangslage
Im Rahmen einer Thesenkonkurrenz soll aufgezeigt werden, wie der Campus Muristalden zu einem zeitgemässen Bildungscampus auf einem (teilweise) denkmalgeschützten und geschichtsträchtigen Areal weiterentwickelt werden kann, ohne dabei seine hohe Aufenthaltsqualität einzubüssen.
Haltung
Der Campus Muristalden schreibt Individualität gross. Der Vielfalt der Persönlichkeiten bietet er eine Vielfalt an Architekturen, Räumen und räumlichen Möglichkeiten. Sinnbildlich für diese pädagogische, menschliche – und auch städtebauliche – Haltung steht für uns die Villa Kunterbunt: In der Wertigkeit und seiner Einfügung in die Nachbarschaft ist das Campus-Ensemble "Villa": Es nimmt die Haltung und die Themen des Gründerzeit-Villenquartiers auf; im Detail dagegen und im Innern ist die Anlage eher "kunterbunt", geht höchst individuell auf die Bedürfnisse ein. So ist dieser besondere Campus nicht eingängig, nicht glatt, und gerade diese Reibungspunkte sind seine grosse Qualität.
· Die Vielfalt der Freiräume und Gebäude des Campus ist eine zu pflegende Qualität.
· Bestand –als Anknüpfungspunkt für Erinnerung– wird als inspirierende Ressource behandelt.
· Die historischen Bauten, das Lehr- und Konviktgebäude, bilden das Rückgrat der Anlage.
· Die Freiraumstruktur ist das verlässliche Grundgerüst der Anlage.
· An den Grenzen des Areals entsteht Austausch mit dem Quartier.
· Neue Gebäude sind eigenständig, sie stärken die Räume durch ihre Präsenz und Nutzung.
· Wenige Spielregeln schaffen und definieren die Spielräume der Bautätigkeit.
· Die Weiterentwicklung erfolgt schrittweise, Schicht für Schicht, nach Bedarf.
Ränder öffnen – Mitte verdichten
Mit der Auslichtung der Vegetation im Zugangsbereich Muristrasse und der Öffnung des Durchgangs in den Hof orientiert sich der Campus Muristalden in diesem Bereich wieder an der Klarheit des Zustands von 1926. Dabei reguliert der eng gehaltene Durchgang den Grad an Öffentlichkeit innerhalb des Campus. Zur Seminarstrasse öffnet sich der Campus mittels der gesetzten Gasse in die Tiefe. Die Vervollständigung des Wegnetzes wertet das nahe Umfeld auf und verleiht dem Campus auf beiden Seiten die adäquate Adressierung
Südseitig gesetzte Baufelder halten den Blick auf die Hauptfassaden der historischen Bauten frei. Die Baukante an der Seminarstrasse rückt von der Strasse ab und nimmt das typische bauliche Muster des Umfeldes auf. Die historischen Gebäude bilden ortsbaulich das Rückgrat.
Veranstalter / Auftraggeber
Campus Muristalden AG
Adresse
Muristrasse 8, 3006 Bern
Termine
2024
Auftragsart
Thesenkonkurrenz (Präselektion)
Zusammenarbeit
ARGE GWJ Architektur / Co. Architekten, Bern
ORT AG für Landschaftsarchitektur, Zürich
WAM Planer und Ingenieure AG, Bern
Waldhauser + Hermann AG, Basel
fux & sarbach ENGINEERING AG, Bern
Gartenmann Engineering AG, Bern