Neuerstellung der Munotbrücke
Ausgangslage
Den nördlichen Zugang in den Munot bildet der Munotsteg, der im Jahr 1961 erstellt wurde und als Hauptzugang genutzt wird. Unterhalb der Brücke befindet sich der Hirschgraben mit dem dort lebenden Damwild. Die Brücke muss instand gestellt werden.
Der Munotsteg – ein Teil des Ensembles
Der Munot-Steg ist mehr als ein Übergang. Er bindet das Wahrzeichen an das städtische Umfeld an und wird dadurch Teil des Ganzen. Seine konstruktive Ausbildung basiert auf den aktuellen Materialtechnologien übernimmt aber mit den Materialien - karbonisiertes Holz – massive Steinplatten –korrosionsbeständiger Bronce- die reduzierte Materialität des Munot.
Ein neues Auflager an der Grabenkante ist Startpunkt für den Steg zum Munot. Der Steg führt von der Promenade zur Festung. Der Ausgangsort des Stegs wird mit einem Widderkopf betont. Die plastische Ausbildung des «Widderlagers» reiht sich in die bildhauerisch gestalteten Elemente aus der Renaissance am Munot ein. Mit der sanften Wölbung des Stegs wird das Thema des Übergangs zusätzlich sicht- und erlebbar gemacht. Der Endpunkt beim Munot endet mit einem minimierten Auflager. Mit der gewählten Statik wird der Eingriff in die Substanz des Munot minimiert.
Der Brückentyp besteht aus einem monolithischen Holzblock, der durch einen dichten Belag abgedeckt wird. Die Blockverklebung ermöglicht eine freie Formgebung und eine volle Ausnutzung des Tragpotentials. Der Träger wird gesamthaft eleganter und seine Statik wird sichtbar, der Kräfteverlauf von der Promenade zur Andockstelle am Munot offensichtlich. Die Behandlung der Oberfläche des Blockträgers durch Feuer (Shou Sugi Ban oder karbonisiertes Holz) an Stelle von Holzschutzmittel schützt ökologisch vor Wasser, Schimmel und Insekten.
Mit den roten Rhyolithblockstufen (Quarzporphyr) wird die Pflästerung der Schaffhauser Innenstadt weitergeführt und durch das gewählte Steinformat verfremdet. Der Steinbelag beginnt mit einer vorgelagerten Fläche und empfängt den Besucher analog einem Teppich bereits auf der Promenade vor dem Graben.
Durch die wiederkehrenden Schlaufen wird das Geländer zu einem Kontinuum, einem Vorhang gleich und führt die Besuchenden von der Promenade zum Festungseingang. Mit Rohren aus Baubronce kann auf eine Oberflächenbehandlung verzichtet werden und Unterhaltsarbeiten entfallen.
Veranstalter / Auftraggeber
Einwohnergemeinde Stadt Schaffhausen
Adresse
Münstergasse 30, 8201 Schaffhausen
Termine
2023
Auftragsart
Offener Ideenwettbewerb
Zusammenarbeit
Co. Architekten, Bern
WAM Planer und Ingenieure AG, Bern