Erneuerung Unterwerksgebäude Engehalde
Die ursprüngliche Trafostation
Das Bauvolumen der Trafostation von 1932 ist Ausgangslage für die Projektentwicklung. Das Volumen ist definiert durch drei Elemente:
... Der mächtige zentrale Kubus mit kaum erkennbarer Satteldachschräge, der diesem west- und südseitig vorgelagerte, zur Engehaldenstrasse zweigeschossige, winkelförmige Trakt sowie die Plattform des Transformatorengeländes.... Der ursprüngliche Bau setzte die dem Industriegebäude innewohnenden Möglichkeiten kompromisslos in die Sprache des Neuen Bauens um. Leider sind im Zug der formalen Vereinheitlichung die ursprünglichen Sprossenfenster durch grossflächige Scheiben ersetzt worden und wichtige Details verlorengegangen... (Bauinventar)
Der mächtige Kubus
Der Montageturm wird ohne Veränderungen am Volumen oder der Tragstruktur für die Hochspannungsanlage genutzt. Die Hochspannungsanlage wird auf einem Podest frei
in den Raum gestellt. Selbst die vorhandene Kranbahn kann weiterverwendet werden.
Die Raumdimensionen bleiben so erlebbar und der historischen Substanz wird eine neue Funktion zugeordnet. Durch die neuen mit Isolierverglasung und Verbundsicherheitsglas ausgerüsteten Fensterfronten mit der historischen feinen Sprossenteilung wird der historische Ausdruck wiederhergestellt. Um den originalen Aussenputz zu übernehmen wird, der Turm innen mit einem Hochleistungsdämmputz isoliert.
Der zweigeschossige winkelförmige Trakt
Die ursprüngliche Anlage ist Vorbild für die kubische Anordnung der neuen Trafostation. Lage und Dimension der Gebäude von 1932 und die Staffelung der Volumina wird möglichst exakt übernommen und zur neuen Unterstation „transformiert“. Der markant auskragende Dachvorsprung wird mit einem Betonelement in Weisszement analog dem Original wieder gebaut. Die Auskragung schliesst die Baukörper mit einem Schatten nach oben ab und schützt die verputzte Fassade.
Plattform
Das Transformatorengelände mit der prägenden Plattform und der grosszügigen Stahlstruktur vervollständigt die Komposition. Die Primärkonstruktion wird belassen,
die nicht mehr benötigte Technik rückgebaut und falls vorhanden kontaminierte Flächen saniert. Die so zonierte Plattform dient der Unterstation Engehalde als Infrastruktur- und Bereitstellungsfläche.
Durch die zentrale Halle im Mittelrisalit wird das Gebäude verstärkt an das Stadtgeschehen angebunden und so ein belebter Ort zwischen Stadt, Gebäude und Schule geschaffen. Von der Haupthalle aus gelangt man in alle Teile des Gebäudes und direkt auf die Kasernenwiese. Die Halle wird somit nicht nur zum zentralen Ort im Gebäude, sondern ebenso im angrenzenden Stadtraum und dem gesamten Quartier.
Veranstalter / Auftraggeber
Energie Wasser Bern
Adresse
Engehaldenstrasse 94, Bern
Termine
2019
Auftragsart
Studienauftrag und Beauftragung Generalplaner
Zusammenarbeit
Schopp Ingenieure GmbH, Bauingenieur
Landplan AG Landschaftsarchitekt
Eicher + Pauli AG Gebäudetechnik
Boss AG Elektroplaner
Gartenmann Engineering AG Bauphysiker
Siplan AG Brandschutzplaner