Instandsetzung und Umbau Theaterhaus Verwaltungsgericht Zug
Ausgangslage
... Das Theilerhaus ist zusammen mit den Industriebauten Shedhalle und Hochhaus ein Zeugnis des industriellen Aufschwungs in Zug. Das Gebäude ist ein für die Jahrhundertwende typischer Fabrikbau, der 1896 als zweigeschossiger Bau erstellt und 1905 sowie 1918 aufgestockt wurde...
Zurückführen
Die Einfachheit der Gebäudestruktur, Eckrisalit und Mittelteil, ist im Innern über den Lauf der Zeit durch Um- und Einbauten verunklärt worden. In einem ersten Schritt werden die störenden Einbauten rückgebaut und die Klarheit der ursprünglichen Struktur wird wiederhergestellt. Die Einfachheit des Grundrisses wird Ausgangslage für die Einlagerung der neuen Nutzungen.
Next Step / Weiterbauen
Das fehlende Fluchttreppenhaus und die Lifterschliessung werden im Gebäude und seiner Struktur realisiert. Symmetrisch zum Grundriss werden Steigzonen gebaut.
Nach den beiden Aufstockungen 1905 und 1918 erfolgt mit dem ausgestülpten Gerichtssaal und der auskragenden Terrasse vor dem Bistro der nächste Erweiterungsschritt. Die Erweiterungen sind konstruktiv und formal eigenständige, additive Ingenieur-Bauwerke mit dem Habitus der Industriearchitektur.
Bewahren
Die Metamorphose vom Industriegebäudes zum Verwaltungsgericht und zum Bistro als öffentlicher Angelpunkt im Areal soll sich nach aussen angemessen manifestieren. Mit den beiden Objekten wird die Veränderung sichtbar und der originale Gesamtausdruck mit der Aufwertung des historischen Zugangs an der Stirnseite zum Arealeingang gestärkt.
Beibehalten und Aufwerten
Der ursprüngliche Eingang bleibt Zugang zu den Hauptnutzungen: Verwaltungsgericht und Gastronomie und ist hindernisfrei. Die vorgelagerte Freitreppe wird erneuert, das Podest leicht vergrössert und mit einem Vordach geschützt. Für die Anlieferung dient der rückseitige Nebeneingang und das Bistro kann in den Sommermonaten über die Terrasse betreten werden.
Neu Interpretieren
Vorhandene originale Bauteile werden belassen. Der Mittelteil mit vier Stützen soll wieder erlebbar werden. Verloren gegangene Elemente werden ohne zu ´historisierenª eingebaut und neue Bauteile werden auf Basis des Vorgefundenen neu interpretiert. Die Ausstattung der Direktorenzimmer wird zur Ausgangslage für die neuen Einbauten: Gerichtssaal, Bibliothek und Säli. Die Farbigkeit der Treppenhäuser wird fortgeführt. Ziel ist, dass auf der Grundlage des Bestandes - ohne sich «anzubiedern» oder eine «neue Welt» zu generieren - ein neues Ganzes entsteht.
Veranstalter / Auftraggeber:
Baudirektion des Kantons Zug
Adresse:
Hofstrasse 13, Zug
Termine:
2020
Auftragsart:
Generalplanerwahl im selektiven Verfahren
Zusammenarbeit:
WAM Planer und Ingenieure AG Bauingenieur
Enerplan AG HLKKS
Brücker Ingenieure AG Elektro
Gartenmann Engineering AG Bauphysik und Brandschutzplanung
Barmade AG Gastronomieplanung